Strahlfäule – so liest man in vielen einschlägigen Büchern oder auch Internetportalen – ist vornehmlich ein Problem von Feuchtigkeit (zum Beispiel Matschpaddock) und mangelnder Hufpflege bzw. Hygiene.
Gerne würde ich jedoch die Gewichtung der beschriebenen Komponenten etwas entkräften. Unbestritten, unpassende Haltungsformen tragen sicher einen erheblichen Teil zur Strahlfäule bei. Allerdings lebt doch kein Pferd im Sterilraum. Nein, Bakterien sind vielmehr überall. Gerne auch im Boden, Einstreu oder auf der Weide. Das hieße ja nun gleichzeitig, dass nahezu alle Pferde einen fauligen Strahl haben müssten. Insbesondere jetzt in der feuchten Jahreshälfte.
Bei mir sieht es so aus: Meine Ponetten leben im Offenstallhaltung. Überwiegend auf grasfreiem Paddock. Wir haben viel befestigte bzw. drainierte Fläche, aber auch bei uns gibt es matschige Ecken. Die beiden dürfen quasi frei wählen wo sie sich aktuell aufhalten mögen. Aber Strahlfäule? Nein, die kann ich bei bestem Willen nicht feststellen … liegt es daran, dass ich besonders hygienisch bin? So als richtige Krankenschwester. Nein, auch das kann ich ausschließen. Ich muss zugeben, dass ich nicht einmal annähernd täglich die Hufe auskratze.
Wenn ihr betroffen seid …
Bei euch ist es anders? Ihr müsst regelmäßig spülen oder tamponieren? Ihr kennt bereits alle geläufigen Mittel gegen Strahlfäule von Essig über Jod bis zur Zahnpasta und nichts hilft so richtig? Der Strahl stinkt und nässt und verliert immer mehr an Konsistenz?
Wenn eure Pferde nun Strahlfäule haben, fällt euch etwas auf an den Hufen? Sind die Hufe besonders eng, der Strahl schmal und die Furchen tief? Dann hättet ihr bereits ein deutliches Anzeichen für eine der Hauptursachen für Strahlfäule.
Strahlfäule durch Zwang
Ist der Huf verformt, beziehungsweise gezwängt (insbesondere im Strahl / Ballenbereich) entweder von der äußeren Hornkapsel oder den Eckstreben, kann die Region nicht vernünftig durchblutet werden und die am Strahl angesiedelten Drüsen stellen ihren Dienst ein.
Drüsen. Ja, dort gibt es Schweißdrüsen, die für ein saures Milieu sorgen und damit die Umgebung des Strahls für Bakterien unattraktiv machen (noch einmal zur Erinnerung: Bakterien sind überall in der Umgebung von Pferdehufen). Dann liegt es doch viel näher die Ursache für die Minderdurchblutung und das sich verändernde Klima im Bereich des Strahls zu sorgen. Und das gelingt auf kurz oder lang nur, indem man die Zwänge des Hufes erkennt und durch eine zielführende Bearbeitung ausschaltet.
Bis dieser Weg erfolgreich beschritten wird, kann alles andere die Situation zwar verbessern – ist jedoch in Gänze mehr eine Symptombehandlung und führt in der Regel nicht langfristig zum gesunden Huf!
Solltet ihr nun Interesse an einem Termin haben, schaut euch doch mein Leistungsspektrum näher an!